Der kleine Westrich – Wildbienen-Die anderen Bienen - in erweiterter Neuauflage

Als ich mich nach der Lektüre von Dave Goulsons Büchern über Hummeln vor etwa acht Jahren entschied, mich intensiv mit Wildbienen zu beschäftigen war mir die alte Auflage von Paul Westrichs „Wildbienen-Die anderen Bienen“ eine sehr gelungene Hilfe und Motivation dabei, mich in die Artengruppe einzuarbeiten.

Die aus inzwischen über 50 Jahren Wildbienenforschung des bekanntesten deutschen Wildbienenspezialisten resultierenden Texte über die unterschiedlichsten interessanten Aspekte der Wildbienenbiologie und der Wildbienenförderung lieferten eine der wichtigsten Grundlagen für meine eigene Beschäftigung mit dieser Insektengruppe.

Im letzten Jahr publizierte der Verlag Eugen Ulmer nun eine umfangreichere Neuauflage des ursprünglich 2011 beim Pfeil-Verlag erschienenen Buches in etwas größerem Format und um 40 Seiten auf nun 208 Seiten erweitert (Neuauflage).

Dabei bleiben fast alle Teile des ursprünglich schon sehr gelungenen Textes weitgehend unverändert. Er wurde lediglich an einigen Stellen auf den neuesten Stand gebracht. Hinzugekommen sind vor allen Dingen weitere Bilder und das neue Kapitel „Lebensbilder im Boden nistender Wildbienen“ mit 6 umfangreichen Artenportraits und 16 Bildern weiterer Bodennister. Damit trägt Westrich nun auch in angemessenem Umfang dem Umstand Rechnung, dass der weitaus größte Teil unserer heimischen Wildbienen seine Nester im Boden anlegt.

Die Frühlingsseidenbiene -Colletes cunicularius- wurde in das neue Kapitel über typische Bodennister aufgenommen

Die Frühlingsseidenbiene -Colletes cunicularius- wurde in das neue Kapitel über typische Bodennister aufgenommen

Ob ein nur mäßig an Wildbienen Interessierter Leser zur alten Auflage auch die neue benötigt sei dahingestellt. Jeder wahre Wildbienenenthusiast muss aber allein schon wegen der zusätzlichen Bilder auch diese Version in seinem Bücherschrank haben. Und jeder Einsteiger in die Biologie der Gruppe findet hier nach wie vor das gelungenste kompakte Grundlagenbuch.

Die Bilder stammen, wie die Bildquellenangabe auf der letzten Seite uns wissen lässt, alle vom Autor, auch das Coverfoto. Hier wäre ein Hinweis darauf, welche Arten auf dem Cover (es ist übrigens Andrena pandellei) und auf den Seiten 2-3 abgebildet sind, sehr leserfreundlich. Das findet man nämlich bei den Seiten 2-3, wenn man nicht schon ein fortgeschrittener Wildbienenspezialist ist, nur durch einen langwierigen Vergleich mit den anderen Bildern im Buch, beim Titelbild nur durch weitere Recherche im großen Westrich (Die Wildbienen Deutschlands) heraus.